1. September 2023

So schafft man Demokratie ab

Nach den Plänen der NÖ-Landesregierung und noch mehr nach den Wünschen der Investoren von Windkraftanlagen-Betreibern, soll das ganze Obere Waldviertel zu einer Windenergie-Industrieregion umgeformt werden.

Das ist nicht nur von langer Hand geplant und vorbereitet, es ist bereits in aller Stille und in aller Eile im Gange.

Erste Verfahren sind bereits abgeschlossen, noch bevor die Bevölkerung auch nur erahnen kann, was da mit ihnen und ihrem Waldviertel geschehen soll.

Damit die Durchsetzung - auch gegen den erwarteten Widerstand der Bevölkerung - gelingt, hat sich die Landesregierung diesmal mehrere Jahre lang gut vorbereitet:

- Das Naturschutzgesetz wurde geändert.

- Die Verfahrenslaufzeiten verkürzt.

- Entscheidungen über Widmungsflächen wurden an die unterste lokale Ebene, an Bürgermeister und Gemeinderäte übertragen.

- Um dem Erkennen des Ausmaßes dieser Pläne und der Organisation von Protesten möglichst wenig Zeit zu lassen, wurde die Bevölkerung so spät wie möglich informiert. Und das fast ausschließlich in Form von Beschönigungs- und Beschwichtigungsveranstaltungen durch den Betreiber.

- Für den Beginn dieser ungeheueren Veränderung des Landes wurde ganz gezielt die Region mit der geringsten Widerstandskraft ausgesucht: Die Region rund um Waidhofen. Hier greift bei Bürgermeistern die Verlockung des Geldes am besten (Waidhofen an der Thaya / Land war jahrzehntelang einer der ärmsten Bezirke Österreichs). Und hier ist auch eine so geringe Bevölkerungsdichte, dass sie als Wahlstimmen vernachlässigbar sind.

Tragik des schönen Ortes:

Es sind gerade die weniger dicht besiedelten und die industriell kaum erschlossenen Regionen, in denen die Natur noch einen letzten Rückzugsort hat und wo die Schönheit des Waldviertler Landschaftsbildes noch am wunderbarsten erhalten ist.

Brandhaus. Darstellung: reale Standorte der Windräder im 4km entfernten Radlbachwald, reale Höhe (285m): Weil hier kaum Widerstand von der Bevölkerung möglich ist, haben sich die Betreiber ausgerechnet das Verwundbarste und Schönste ausgesucht, um mit der Zerstörung des Waldviertels zu beginnen, unsere Wälder und unseren Lebensraum: